Das blöde Vieh


Der Mensch ist mehrheitlich wohl doch ein blödes Vieh.

Wir fressen systematisch unsere Zukunft auf. Wird die Menschheit dadurch aussterben?

Nun, solange die Sonne der Erde weiter Energie zuführt und im Erdinneren Kernreaktionen auch Wärme an die Oberfläche liefern, wird nie alles von Lebewesen Verwertbare alle. So dämlich, wie sich die Menschheit als Gesamterscheinung verhält, wird sie wohl in nicht allzu ferner Zukunft durch selbstverursachten Nahrungs- und Rohstoffmangel solange schrumpfen, bis die Übriggebliebenen mit den Resten auskommen. Wie jede Tierart, die in ein neues Gebiet kommt, wo sie keine Feinde hat und solange frißt und sich vermehrt, bis die Population zu groß wird.

Ich bin nicht etwa ein Vertreter der Übervölkerungstheorie. Die Menschheit könnte wohl durchaus in derzeitiger Populationsstärke langzeitstabil existieren. Aber nicht, wenn sie im Profitinteresse, den gnadenlosen Zwängen der Kapitalverwertung unterworfen, alle Ressourcen möglichst rasch verplempert.

Etliche wissen, was uns bevorsteht und was nötig wäre, das zu verhindern, Viele ahnen es, aber nur Wenige ziehen daraus die Schlußfolgerung konsequenten Handelns. Daß das Problem lösbar ist, haben schon die Stammesgesellschaften bewiesen, allerdings auch erst nach schmerzlicher Erfahrung. Z.B. die Ureinwohner Neuseelands, die Maori:

Nach ihrer Ankunft im vorher unbesiedelten Neuseeland vermehrten sie sich rasch, futterten die ganzen arglosen Tiere, vor Allem Moas (und davon sogar nur die besten Stücken), schnell auf und dann begann der Hunger, wohl auch Kannibalismus. Bis sie gelernt hatten, daß die Medizinmänner (also kluge Leute) nur ein Gebiet unter Androhung der Todesstrafe mit einem Tabu belegen mußten, bis sich dort der Tierbestand erholt hat, dann wurde es wieder freigegeben und das nächste tabuisiert.

Vermutlich wird's mit der ganzen Menschheit ähnlich laufen. Die Globalisierung hat die ganze Erde zur gemeinsam bewohnten Insel gemacht. Die ganze Vernunftbegabung nützt wenig, wenn die Mehrheit sie brachliegen läßt, stattdessen ihre Dummheit kultiviert und den größten aber lautesten Dummköpfen und deren falschen Zielen nachläuft. Der deutsche Michel tut sich dabei traditionell als besonders dämliches Exemplar der Unterart Homo sapiens sapiens subordinaticus hervor.


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Das Umdenken